Schiffe im Offshore-Sektor müssen für Kälte gewappnet sein

Seit bekannt ist, dass die Arktis über große Ölvorkommen verfügt, sind zahlreiche Länder bestrebt, diese weiter zu erforschen und zu erschließen. Doch nicht nur der Bedarf an Erdöl treibt uns dorthin, es locken auch der Mineralabbau, die Fischerei, neue Transportwege und das Potenzial für wissenschaftliche Erkenntnisse. Angesichts des rauen Klimas und der extremen Temperaturen verlangen Schiffsexpeditionen in dieses Gebiet Mensch und Material allerdings viel ab.

Temperaturen unter null und Eis können den Betrieb von Offshore-Anlagen drastisch beeinträchtigen. Und häufig befinden sich diese Schiffe und Anlagen weitab von der Zivilisation mit begrenzten Navigations- und Versorgungsmöglichkeiten. Eisberge tauchen unvorhergesehen auf, zerfallen oder kollidieren, und so müssen sich Schiffe einen gefährlichen Weg durch ein eisiges „Minenfeld“ bahnen. An Land ist es nicht weniger mühsam: Im Sommer droht der Transport schwerer Anlagen und Technik im Schlamm der aufgetauten Oberschicht des Permafrostbodens steckenzubleiben. Hinzu kommt, dass das Wetter im Zuge des Klimawandels immer unvorhersehbarer wird und das Abschmelzen der Polkappen Unruhe in die Weltmeere bringt.

Raue Bedingungen wie diese erfordern spezielle Technik, Schiffe und präventive Sicherheitsmaßnahmen, was wiederum den Bedarf an Ingenieuren und Technikern steigen lässt, die den Herausforderungen beim Betrieb von Offshore-Anlagen gewachsen sind. Die Risiken, die Schiffen unter solchen Bedingungen drohen, zum Beispiel ein Kentern oder ein Maschinenausfall, sind ständig präsent und müssen dementsprechend eingedämmt werden.

Mittlerweile sind die meisten Offshore-Anlagen mit der neuesten Technik ausgestattet und unterliegen strengen Sicherheitsrichtlinien. Diese erstrecken sich nicht nur auf die Technik selbst, sondern auch auf die Mannschaft, schließlich ist die Arbeit in solch abgelegenen, gefährlichen Gebieten erheblich riskanter, nicht zuletzt, weil Rettungskräfte nicht binnen Minuten da sein können – oft überhaupt nicht. Dennoch gilt: Selbst die beste Prävention beseitigt das Risiko nicht komplett. Leider gibt es immer wieder Unfälle, die direkt oder indirekt auf extreme Witterungsbedingungen zurückzuführen sind. Und obwohl viele Schiffe in arktischen und antarktischen Gewässern mit allen erdenklichen Maßnahmen winterfest gemacht werden, sind Temperaturen unter null ein ständiges großes Risiko für die Schiffe selbst und die Personen an Bord.

Die Nachfrage nach Öl ist enorm und so wird die Arktis weiterhin Ziel von Erkundungsmissionen sein, um diesen Bedarf zu stillen. In den letzten Jahrzehnten hat sich die dabei eingesetzte Technologie stark weiterentwickelt, dennoch braucht es weitere Fortschritte, um die Menschen noch besser vor Eis, Schnee, Wind und anderen extremen Elementen zu schützen.

Weitere Informationen hierzu finden Sie in unserem Whitepaper zur Vorbereitung von Offshore-Technik und Schiffen auf winterliche Bedingungen.